Vogelrettung auf hoher See

19.11.2010 12:00 von Thorsten Böhnke

Unterwegs Richtung Karibik konnten wir einen Gelbschnabelsturmtaucher von einer Angelleine befreien.

Unsere Position ist 14 Grad 42 Minuten Nord, 27 Grad 34 Minuten West, Wind 14 Knoten aus Nordost. Unser Kurs 270 Grad, die Geschwindigkeit 6,5 Knoten. Eine kurze steile achterliche Dünung schüttelt die Ulysses durch. Bei anfangs schwachen Winden hielten wir uns zunächst Richtung Süden. Die Stimmung ist gut – alle sind froh, dass es losgegangen ist.



Gestern Nacht wurden wir durch ein sirenenartiges Geräusch alarmiert. Nach meinem Besuch auf den Ilhas Selvagens konnte ich das Geräusch unschwer als den Ruf eines Gelbschnabelsturmtauchers einordnen. Der Vogel hatte sich mit einem Flügel in einer Angelleine verheddert und beschwerte sich bitterlich.

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Alle Hände voll zu tun - unser kleiner Patient will nicht Stillhalten.

Wir fischten ihn aus dem Wasser, ich nahm ihn in den 'Schwitzkasten' während Marek ihn vorsichtig von der Leine befreite. Kurz nach dem wir ihn freiließen startete er und verschwand in der Dunkelheit.


 

 

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Ein Gelbschnabelsturmtaucher fliegt über die Wellen. Foto: Michael Todd

 

Mittlerweile haben wir unseren Kurs auf West geändert und fahren nun Richtung Karibik.

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